SWR3 Gedanken

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„Blessings, Klaus“, steht da als Grußformel auf der Postkarte. Ein früherer Kommilitone hat mir geschrieben. Mit wenigen Zeilen hat er mich auf den aktuellen Stand gebracht. Jetzt weiß ich wieder, was er macht, wie es ihm geht und was ihn gerade besonders beschäftigt.

Als Grußformel am Ende schreibt er nicht „Viele Grüße“, auch nicht „herzliche“ oder „liebe Grüße“ oder „lass mal von dir hören“ – nein, er hat „Blessings, Klaus“ geschrieben.

Blessings – Segen – wünscht er mir. Dieser englische Gruß rührt mich an. Blessings, das klingt so unbeschwert, ja alltäglich. Ganz anders als das feierliche und gewichtige deutsche ‚Viel Segen‘.

Blessings – das klingt so, als könnte man es eigentlich jederzeit verwenden und anderen wünschen. Und damit ist der Kern des großen Wortes Segen genau getroffen. Wenn ich jemandem Segen wünsche, sage ich damit, dass ich ihn oder sie Gott anvertraue. Dass ich darauf baue, dass Gott diesen Menschen begleitet, schützt, liebt.

Gerade wenn ich selbst nicht bei der betreffenden Person sein kann, soll Gott durch Segen ihr nahe sein. Gerade wenn ich nicht weiß, wann ich die Person das nächste Mal sehe, spreche ich mit Blessings aus, dass ich sie in Gottes Hand weiß.

Klaus vertraut darauf, dass mich Gottes Segen begleitet, bis wir uns hoffentlich bald mal wiedersehen – ein gutes Gefühl, das ich gerne weitergebe.Bis zum nächsten Mal also: Blessings, Ute

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