SWR3 Worte

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Der Journalist Matthias Drobinski von der Süddeutschen Zeitung denkt über christliches Vertrauen nach:  

„ Hilft in unsicheren Zeiten ein Versicherungsglaube – oder muss gerade dann ein christlicher Glaube sich aufs Verunsichernde einlassen, dem schwankenden Boden anvertrauen, im Vertrauen, dass er trägt? Der Versicherungsglaube, der in diesen Zeiten ja mächtig ist, scheint naheliegend und realistisch zu sein: Sichere das Eigene, schotte dich ab, bereite den Krieg vor, wenn du Frieden willst. […] Es stimmt: […] Predigten über Nächstenliebe beeindrucken Despoten aller Couleur nur selten so, dass sie von ihrem Tun lassen. Es stimmt aber auch andersherum:

Maschinenpistolen […] können keine friedliche und menschliche Gesellschaft schaffen. Dafür braucht es die Kraft der Verunsicherung, die nach dem […] Leben sucht, mutig, unverdrossen und im Vertrauen darauf, dass die Suche nicht vergebens ist.“

 

 © Matthias Drobinski „Die Nächstenliebe und der Nächste“, Süddeutsche Zeitung, 29.07.2017 , aus: aus: Kalender "Der andere Advent 2017/18, Verein Andere Zeiten, Hamburg.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=25596
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