SWR3 Worte

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Derzeit gibt es in der Bundesrepublik nur noch 1,3 Millionen Sozialwohnungen, nur noch ein Drittel dessen, was es vor 30 Jahren in Westdeutschland gab.
Was das nicht nur für die Ärmsten, sondern zunehmend auch für die Mittelschicht bedeutet, erklärt der Bonner Sozialpsychologe Rainer Banse so:

"Es ist psychologisch einfacher, aus sicherer Distanz zu mutmaßen, dass Obdachlose ihr Schicksal selbst gewählt haben oder daran schuld sind, als in einem Gespräch zu erfahren, dass sie womöglich ohne eigenes Verschulden ihre Wohnung verloren haben.

Das würde ja bedeuten, dass es uns alle schuldlos treffen kann. Dies könnte letztlich unseren tief verwurzelten Glauben an eine gerechte Welt zerstören. Das macht uns Angst, damit wollen wir nicht konfrontiert werden." Es ist, als wären Wohnungslose eine Art böser Spiegel,  in dem wir uns selbst erkennen könnten – und deshalb gar nicht erst hineinschauen.

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-11/obdachlosigkeit-wohnungslose-vorurteile-grossstaedte-mietpreise

https://www.kirche-im-swr.de/?m=25470
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