SWR3 Worte

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Sind Friedhöfe auch Orte für Kinder? Susanne Breit-Kessler, evangelische Regionalbischöfin in München, sieht das so:

Friedhöfe sind Orte, an denen Kinder sich sicher aufhalten können: keine Autos, [sondern] gepflegte Wege und Rasenflächen mit Pflanzen, Vögeln und Schmetterlingen […].

Manche Trauernde freuen sich, wenn sie ein Kind auf dem Friedhof sehen – ein fröhliches, hoffnungsvolles Sinnbild für neues Leben. Das Lächeln, der Juchzer eines Kindes mag manchen zunächst überraschen, vielleicht sogar für einen Moment stören. Aber letztlich wird so ein Ausdruck von Lebensfreude ein seelsorgliches Mosaiksteinchen im Trauerprozess sein. Eines, das mit dazu beiträgt, dass ein Mensch irgendwann wieder den Weg zurück ins Leben findet. […]

Und wenn Kinder für sich den Friedhof erobern, dort ihre eigene lebendige Ruhe finden, dann ist daran nichts Schlimmes. Im Gegenteil: Sie lernen frühzeitig, dass der Tod zum Leben gehört.

Susanne Breit-Kessler

https://www.kirche-im-swr.de/?m=25247
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