SWR3 Gedanken

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Fotoalbum weiter machen, putzen, Emails checken - das ist nicht meine To-do-Liste.
Das ist meine neue Entdeckung: Fotoalbum weiter machen, putzen, Emails checken - das steht auf meiner Let-it-be-Liste, also auf meiner Lass-es-sein-Liste.

Der Zeitforscher Jonas Geißler hat diese Listen ins Spiel gebracht. Er sagt, dass es für Menschen wichtig ist, viel mehr Sachen nicht zu machen. Zeit zu verschwenden. Und dadurch ein entspannteres Verhältnis zur eigenen Zeit zu bekommen.

Mich spricht das voll an. Ich bin genau diejenige, die tausend Sachen im Kopf hat, die noch erledigt werden müssen. Und dafür habe ich nicht nur eine To-do-Liste, sondern mindestens drei. Eine im Handy, eine auf dem Küchentisch und eine im Kalender. Am Ende bin ich nur gestresst. Weil ich sehe, was ich alles nicht geschafft habe.

Jetzt führe ich also eine Let-it-be-Liste. Das ist zwar im Moment noch eine Liste mehr, aber es lohnt sich für mich. Ich gucke mir meine To-do-Listen an und streiche, was ich heute nicht mache. Das kommt dann auf die Let-it-be-Liste.
Manchmal fällt mir auch zwischendurch ein, was ich noch machen müsste. Wenn ich im nächsten Moment denke: „Vielleicht auch nicht.“, dann kommt es auf die Let-it-be-Liste. Und ich mache das dann wirklich nicht.
Zu entscheiden, was rausfliegt, ist ganz schön schwierig. Aber ich versuche konsequent zu sein.

Meine neue Liste gefällt mir sehr. Sie entspannt mich. Ich habe tatsächlich mehr Zeit. Das Gefühl hatte ich schon lange nicht mehr. Ich hab es mir auch gar nicht erlaubt.
Ich verschwende jetzt endlich mal wieder Zeit. Und freue mich jeden Tag darüber.  

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