Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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„Zu viel Aktion und zu wenig Herz “ schreibt die Journalistin in der Zeitung. Ihr Sohn hat bald Erstkommunion. „Er ist froh, wenn es vorbei ist“. Sie ist traurig und enttäuscht. Dabei gehören sie und ihr Mann zu den interessierten Eltern. Sie haben sich mit ihrem Kind auf die Vorbereitung zu seinem großen Fest gefreut. Aber jetzt ist der 9jährige nur noch genervt.

Was ist passiert? Als Mutter beobachtet sie „Zu viel Aktion und zu wenig Herz“. Gelernt haben die Kinder ein Jahr lang sehr viel. Viel Sachkunde. Und erhobenen Zeigefinger. Die Herzen der Kinder aber, ihre Gemüter wurden kaum angesprochen.  Die Kinder haben etwas über die Liebe Gottes gelernt. Aber nichts von der Liebe erfahren. Wie schade.

Es steht mir nicht zu, über die tatsächliche Situation vor Ort zu urteilen. Ob  die Eltern noch etwas hätten ausgleichen können?  Aber das Ergebnis ist auf jeden Fall traurig  – es ist traurig, wenn ein Kind keine Lust mehr auf seine erste heilige Kommunion hat.  Dabei sind Kinder leicht zu begeistern. Auch für Jesus. Wenn man ihnen erzählt und sie spüren lässt, was für ein Freund er war.  Was er für ein Herz hatte. Wenn sie davon etwas erfahren hätten. Aus Sachkunde aber wird kein Glauben. Glauben will das Gemüt erreichen. Mitten ins Herz hinein.  Die Bibel sagt es so: „Darin besteht die Liebe, dass Gott uns geliebt und seinen Sohn Jesus in die Welt gesandt hat.“ (nach 1 Joh 4,10)  Ja. Darum geht es. Es geht um die Liebe. Um Gottes Herz für die Menschen.

Liebe kann man nicht so richtig erklären, aber man kann sie vermissen – oder fühlen. Ich fühle mich geliebt, wenn jemand mich mag, wie ich bin. Wenn mich jemand freundlich anschaut. Das fühlen Kinder noch viel leichter. Kinder wissen, was ein Freund, eine Freundin ist. Aber jemand muss ihnen voller Freude sagen: Jesus ist auch dein Freund. Der mag dich so, wie du bist. Und er kennt dich und hat dich lieb. Immer.

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