SWR3 Worte
SWR3 Worte
Wenn wir morgens früh in den Dom kommen, haben die Ostfenster - die Fenster unseres Ursprungs - ihren vollen Schein. Die anderen Fenster nehmen teil an diesem Licht wie an einem Versprechen. Kommen wir etwas später, dann ist das Licht frisch, zart und beinahe zerbrechlich. Sind wir mittags da, dann bringt das Südfenster - der Höhepunkt unseres Lebens - ein eigenes Licht. Niemals ist das Licht so klar, sind die Farben so hell und die Konturen so deutlich. Geht es auf den Abend zu, wird das Licht sanft und bescheiden. So kann es nur aus dem Westen aufscheinen: von den Enden her, von dort, woher Er einmal erscheinen wird.
So ist es, wenn … ewiges Licht auf unseren Lebenslauf fällt. Der wird dann mit der Ewigkeit verbunden und zugleich auch von ihr getrennt durch die dünne Wand unserer Endlichkeit. Das Fenster lässt uns ahnen, dass diese Trennwand eine Wand zum Licht ist.
Frans Andriessen: Trennwand zum Licht
Aus: Wilhelm Bruners/Herman-Frans Andriessen/Waltraud Grießer, Wechselndes Licht oder Das Fenster im Kasten, Düsseldorf: KlensVerlag 2004.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=2440
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Frans Andriessen: Trennwand zum Licht
Aus: Wilhelm Bruners/Herman-Frans Andriessen/Waltraud Grießer, Wechselndes Licht oder Das Fenster im Kasten, Düsseldorf: KlensVerlag 2004.
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