SWR3 Gedanken

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Mein Freund Alex ist Vater geworden. Letzte Woche habe ich ihn nach langer Zeit wieder gesehen. Als ich ihm zu seinem Baby gratuliere, steigen ihm sofort Tränen in die Augen. Ich bin verunsichert. „Ist alles ok mit dem Kleinen? Geht’s euch gut?“ Alex sagt sofort: „Ja, ja, alles bestens. Ich bin nur so unfassbar gerührt. Ich heul den ganzen Tag und kanns gar nicht fassen.“

Jetzt bin ich gerührt. Ich nehm ihn feste in den Arm und freu mich mit.

Wenn ich ehrlich bin, bin ich total erleichtert. Dass Alex mit seinem Sohn so glücklich ist, ist überhaupt nicht selbstverständlich. Während der Schwangerschaft hat er große Probleme gehabt, sich auf das Kind einzulassen. Ich hab mir richtig Sorgen gemacht. Um seine Frau, um die Beziehung, um Alex selbst und auch um das Kind. Für Alex war klar, dass mit dem Kind sein unabhängiges, freies Partyleben vorbei ist. Und das hat ihm solche Angst gemacht, dass er gar nicht mehr wusste, ob er das Kind und das Leben mit ihm will.

Starker Tobak für eine Beziehung und nicht gerade die besten Voraussetzungen für den Start in ein Leben zu dritt.

Nachdem der Kleine auf die Welt gekommen ist, hat es „bhaaamm“ gemacht. Alex ist von diesem kleinen Geschöpf sofort verzaubert worden und zerfließt vor Liebe. Gott sei Dank. 

Für mich zeigen Alex und seine kleine Familie, dass es nicht selbstverständlich ist, dass der Start ins Leben gut bzw. unkompliziert ist. Oft genug haben es Vater oder Mutter schwer, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Ein Kind schmeißt einfach die bisherige Welt um.

Alex macht mir aber auch einmal mehr klar, welche Zauberkraft diese kleinen Menschenkinder haben.

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