SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

„Pass auf Dich auf, mach’s gut, ich denk an Dich!“ Das sind Segensworte. Weltliche Segensworte, also keine religiösen. Sie drücken Wohlwollen aus, wünschen einem Menschen Unversehrtheit und Glück. Eltern segnen (so) ihr Kinder, Liebende ihre Geliebten. Auch ich wurde schon viel gesegnet in meinem Leben. Von meiner Großmutter, von Priestern und Bischöfen, von einer Frau, die ich noch nie gesehen hatte, die mich aber vom Radio her kannte. Am eindrücklichsten war als mich eine Bettlerin gesegnet hat. Wird in der Kirche gesegnet kommt zum rein zwischenmenschlichen Wohlwollen noch was ganz Wesentliches hinzu: dass die Menschen, die gesegnet werden, unter den Schutz Gottes gestellt werden sollen. Meistens geschieht das am Ende des Gottesdienstes. Am liebsten mag ich den sogenannten aaronitischen Segen. Er ist der älteste Segen aus der Bibel und wird von Juden wie Christen gesprochen.  Er geht so: „Der Herr segne Dich und behüte Dich. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig. Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir Frieden.“ Ich mag diesen Segen so sehr, weil er so viel Wohlwollen ausdrückt, so viel Wärme und Licht. Ich sehe Sonnenaufgänge, wenn ich ihn höre, ein strahlendes Lächeln, einen schlafenden Säugling, Kinder, die selbstvergessen spielen, Menschen, die sich schwer verabschieden oder freudig begrüßen, Streitende, die sich versöhnen und einen Menschen, der friedlich aus dieser Welt gehen kann. Darum gern noch einmal, für die, die es brauchen können, heute an diesem 7. Februar 2017: „Der Herr segne Dich und behüte Dich. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig. Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir Frieden.“                 

 

 

 

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