SWR3 Worte

SWR3 Worte

Weihnachtsgedicht von Bertolt Brecht

Die Nacht ihrer ersten Geburt war
Kalt gewesen.
In späteren Jahren aber
vergaß sie gänzlich
den Frost in den Kummerbalken und den rauchenden Ofen…
Aber vor allem vergaß sie die bittere Scham
nicht allein zu sein
die dem Armen eigen ist.
Hauptsächlich deshalb
ward es in späteren Jahren zum Fest, bei dem
alles dabei war.
Das rohe Geschwätz der Hirten verstummte.
Später wurden aus ihnen Könige in der Geschichte…
Alles dies kam vom Gesicht ihres Sohnes, der leicht war,
Gesang liebte
Arme zu sich lud
Und die Gewohnheit hatte,
unter Königen zu leben
Und einen Stern über sich zu sehen zur Nachtzeit.

Aus: http://frech-fromm-frau.blogspot.de/2011/12/weihnachten-geburt-jenseits-jeder.html

https://www.kirche-im-swr.de/?m=23341
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