SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Neun Tage noch – für Kinder ist er sehr lang, dieser Advent.
Von weit vor dem ersten Dezember
bis eine Woche nach der vierten Kerze am Adventskranz …

Da ist es gut, das Warten ein bisschen zu gestalten –
und das gilt für Erwachsene ähnlich wie für die Kleineren.
Bei einer Kollegin sind die heiligen DreiKönige
schon seit dem ersten Advent unterwegs sind; als geschnitzte Krippen-Figuren. Die rückt sie alle paar Tage ein Stück weiter –
durchs Arbeitszimmer, durch die Küche… – und erst nach Weihnachten
werden sie ankommen bei Jesus Maria Josef am Stall.
Warten heißt da Unterwegssein zu einem Ziel; ist doch schön in Szene gesetzt.

Von den drei Weisen aus dem Osten mit ihrer Karawane
berichtet die Bibel; leider schweigt sie von ihrem langen Weg
bis zum Stall und zum Kind in Betlehem.
Auch darüber, was sie alles erlebt haben
und über die vielen Probleme: kein Wort.
Aber um so leichter können wir uns selbst in ihnen wiederfinden.
Jedenfalls: Statt in Seelenruhe zu warten, was da auf sie zukommt,
haben sie sich aufgemacht; Zukunft, wir kommen!…

Advent heißt einerseits Warten –
und das fällt manchen leicht, manchen schwerer.
Auf Weihnachten warten, also auf ein hoffentlich schönes Fest
und – wer weiß – vielleicht auch auf ein paar Geschenke.
Aber Warten geht am besten, wenn man selbst auf dem Weg ist -   
zu anderen Menschen hin und mit ihnen zusammen;
in der Familie, im Kreis der Kolleginnen oder Freunde –
und manche sind ja auch unterwegs zu ganz fremden Menschen.

Ein Stern hat die Weisen im Morgenland damals aufgescheucht
und ihnen den Weg gezeigt.
Gut, so einen Stern zu haben, der lockt und führt.
Eine Idee, einen Wunsch, eine Sehnsucht.
Unterwegs sein, dem eigenen Stern folgen:
das ist eine gute Art, zu Warten – auch im restlichen Advent! 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=23306
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