SWR3 Gedanken

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Die Zeit rast, und zack, schon wieder ist fast eine Arbeitswoche vorbei. Oft, zu oft vergehen die Tage wie im Flug. Warum eigentlich empfindet man den Alltag als so rasend schnell? Und je älter man wird, umso schneller scheinen die Jahre ins Land zu ziehen. Woran liegt das? Wissenschaftler haben eine Erklärung dafür gefunden: Sie haben festgestellt dass einem die Zeit, die man mit Tätigkeiten verbringt, die man kennt und bei denen nichts Neues passiert, kürzer erscheint. Solche immer gleichen Routinearbeiten könne man sich im Gedächtnis als eine gerade Linie vorstellen. Im Gegensatz dazu Neues und Unbekanntes als Zacken und Umwege. Die gerade Linie der Routine nehmen wir unbewusster, automatischer und schneller wahr. Die Zacken der neuen Erfahrungen und ungewohnten Tätigkeiten empfinden wir bewusster und langsamer.

Je älter wir werden, desto mehr Erfahrungen und Dinge gibt es, die wir kennen und routinemäßig erledigen. Und desto schneller scheint eben die Zeit zu vergehen. Den Menschen, die darunter leiden, Menschen, die die Zeit ab und zu anhalten, festhalten wollen, raten die Wissenschaftler „Rüttle dein Leben wach!“! Mach Umwege und Zacken in Dein Hirn. Soll heißen: Stopp den Alltag immer wieder, unterbrich ihn, damit Du Dein Leben nicht irgendwann als Nulllinie erinnerst. Sondern als gefüllte Zeit. Mit Dingen, die dir gut getan haben und Menschen, mit denen du gern zusammen warst.

Übermorgen ist der zweite Advent. Die Adventszeit ist eigentlich dazu da:    Es ruhiger angehen zu lassen, etwas ganz Anderes zu machen, mich aus der traumlosen Routine zu wecken, mein Leben wach zu rütteln, damit es lebendig bleibt. Damit ich wieder zu mir, zu mir selbst komme. Und über mich hinaus…

 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=23217
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