SWR3 Worte

SWR3 Worte

Die Bischöfin Bärbel Wartenberg- Potter schreibt:

Manchmal nehme ich mir die Zeit und gehe zur Lübecker Tafel, einer Suppenküche und arbeite für ein paar Stunden mit.

Es ist eine große Freude zu sehen, wie viele Frauen und Männer sich in dieser Arbeit engagieren. ..

Aber ich spüre: die Suppenküche ist ein Ort, an dem der Hunger nach Gerechtigkeit wächst und nicht gestillt wird. Solange die Suppenküchen in unseren Städten wachsen…. Solange sind die Beziehungen zu Gott und den Mitmenschen nicht in Ordnung.
Das Beste an dieser Arbeit ist, dass in Wahrheit nichts weitergegeben wird, sondern dass nur ein Tausch stattfindet. Der Dienst am Mitmenschen heilt mich selbst, macht aus sinnlosen Bruchstücken etwas Sinnvolles.
Etwa so: Ich gebe dir Brot, und du gibst mir Lebenssinn. Ich gebe dir Kleider und entkomme meiner Einsamkeit. Ich schaue dir ins Gesicht und sehe Christus.

Bärbel Wartenberg- Potter, Wes Brot ich ess, des Lied ich sing, die Bergpredigt lesen. Herder 2007, S. 45.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=2289
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