Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Generationengerechtigkeit verlangt der Caritasverband in seiner Jahresaktion 2016. Bei Gerechtigkeit unter den Generationen denken viele an den so genannten Generationenvertrag. Gemeint ist das Prinzip, wonach die Jungen verpflichtet sind für die Alten zu sorgen. In der gesetzlichen Rentenversicherung bei uns bedeutet das, dass ich als Erwerbstätiger mit meinen Rentenbeiträgen die Rente der Generation meiner Eltern finanziere. In der Hoffnung, dass meine Kinder das Gleiche tun werden, wenn ich einmal alt bin. Weil es aber immer mehr Alte gibt, wird die Belastung für die Jungen immer größer. Die Alternative: Die private Rentenversicherung, d.h. ich spare jetzt Geld für mich, das mir dann später als Rente ausbezahlt wird. Kinder sind dabei eher hinderlich, denn das Geld, was sie kosten, kann ich nicht in meine Rentenversicherung investieren. Das Problem dabei: Für den einzelnen kann sich das rechnen, wenn aber viele so rechnen, bricht alles zusammen. Denn als alter Mensch bin ich auf die Jungen angewiesen, ob ich will oder nicht. Selbst wenn ich noch soviel Geld haben sollte, brauche ich die junge, die aktive Generation: vom Heizungsmonteur, über den Bäcker bis hin zum Altenpfleger. Denn Geld kann man bekanntlich nicht essen. Wenn nicht meine eigenen, so brauche ich die Kinder der andern, die für mich sorgen. Und da haben wir in unserer Gesellschaft ein Gerechtigkeitsproblem. Denn die, die Kinder erziehen, werden dafür finanziell bestraft. Sie haben zum einen die Ausgaben für die Kinder und zum andern weniger Rente. Sicherlich darf man Kinder und Familie nicht nur aus dem ökonomischen Blickwinkel heraus betrachten. Und es gibt viele Menschen, die unfreiwillig kinderlos sind. Aber es macht Sinn die Gesellschaft so zu organisieren, dass der Eigennutz und der Sozialnutz nicht zu weit auseinanderfallen. Sprich: es ist notwendig und eine Frage der Gerechtigkeit die, die Kinder erziehen, viel mehr zu unterstützen. Denn Kinder brauchen alle, auch die, die selbst keine haben.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=22805
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