SWR3 Worte

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 Der muslimische Schriftsteller Navid Kermani hat letzten Oktober den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhalten. Seine bewegende Dankrede ging durch alle Medien. Besonders wegen des Schlusses seiner Rede, bei dem er zum Gebet für Christen aufruft, die vom IS entführt wurden. Er sagte:

Meine Damen und Herren, ich möchte Sie um etwas Ungewöhnliches bitten… Ich möchte Sie bitten, zum Schluss meiner Rede nicht zu applaudieren, sondern für Pater Paolo und die zweihundert entführten Christen von Qaryatein zu beten…Und wenn Sie nicht religiös sind, dann seien Sie doch mit ihren Wünschen bei den Entführten. Was sind denn Gebete anderes als Wünsche, die an Gott gerichtet sind? Ich glaube an Wünsche und dass sie mit oder ohne Gott in unserer Welt wirken. Ohne Wünsche hätte die Menschheit keinen der Steine auf den anderen gelegt, die sie in Kriegen so leichtfertig zertrümmert. Und so bitte ich Sie beten Sie für Jacques Mourad, beten Sie für Paolo Dall’Oglio, beten Sie für die Christen von Qaryatein, beten Sie oder wünschen Sie sich die Befreiung aller Geiseln und die Freiheit Syriens und des Iraks. Gern können Sie sich dafür auch erheben, damit wir den Snuffvideos der Terroristen ein Bild unserer Brüderlichkeit entgegenhalten. 

 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=21557
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