SWR3 Worte

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Genuss im Angesicht des Terrors? Der Journalist Jochen Bittner hat dazu eine klare Meinung:  

Unser materielles Paradies ist … zugleich auch ein ideelles Hoffungsziel, eines, das jene … verachten, die Elend erst stiften. Essen, Musik, Erotik – das Himmlische im Irdischen zu finden ist es, was den Hass von Glaubenstotalitaristen schürt. Wenn Islamisten könnten, würden sie den Genuss selbst erschießen, die Ekstase, die Dekadenz, weil sie Ausdruck eines reichen Lebens sind, das scheinbar ohne Gottergebenheit auskommt.

Das Gegenteil ist richtig. Genussfähigkeit ist Glücksfähigkeit. Und wer glücklich ist, dem fällt es ebenso schwer zu hassen, wie es ihm leichtfällt, zu lieben. Genuss macht bewusst, wie wertvoll, wie heilig das Leben ist, und zwar nicht nur das eigene. 

Jochen Bittner, Ein Hoch auf unser gutes Leben, in: „Die Zeit“ vom 30.12.2015

https://www.kirche-im-swr.de/?m=21408
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