Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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„Ein guter Anfang braucht Begeisterung, ein gutes Ende Disziplin“, das war das Motto der Fußballnationalmannschaft auf ihrem Weg zum Gewinn der Weltmeisterschaft. Nun hat es nicht jeder mit Fußball. Und Disziplin ist auch nicht jedermanns Sache. Aber für die deutschen Kicker hat der Satz gestimmt. Denn was hätte es genutzt die Portugiesen beim ersten Spiel mit viel Begeisterung schwindlig zu spielen, um dann irgendwann danach  aus dem Turnier zu fliegen, weil die Disziplin gefehlt hat. Begeisterung ist wichtig, als Motivation, als Anschubenergie, als das Feuer, das den Ofen zum Brennen bringt. Dann aber gilt es das Feuer am Brennen zu halten, und dazu gehört Disziplin, oder anders ausgedrückt: Geduld, Selbstkontrolle und Weitblick.  Das kann man auf viele andere Bereiche übertragen. Heute am Montag, zum Beispiel die Woche so gut es geht und mit Energie beginnen. Aber nicht gleich alles verfeuern, es kommen ja noch 5 Tage. Oder beim Flüchtlingsthema, das war doch wunderbar wie die Menschen im letzten Herbst bei uns empfangen wurden. Wie freundlich sie empfangen wurden. Und jetzt nach aller Begeisterung braucht es Disziplin diese historische Herausforderung auch zu einem guten Ende zu bringen. Vor allem dadurch, dass die Flüchtlinge, die bei uns bleiben, unsere Sprache lernen. Dazu braucht es dann deren Disziplin und unsere. Und die Flüchtlinge müssen Arbeit bekommen und auch arbeiten. Beides: Sprache und Arbeit sind Schlüssel zu einer gelungenen Integration.

Das mit dem begeisterten Anfang und dem disziplinierten Ende lässt sich auch auf das ganze Leben übertragen. Weiß Gott! Der Schwung und die Begeisterung der jungen Jahre, mit der man das Leben anpacken möchte und oft auch tut, die braucht zu ihrem guten Ende, zu ihrem guten Lebensende auch Disziplin. Wenn die Kräfte schwinden sich nicht gehen lassen. Wenn die Malaisen mehr werden schon auch mal klagen dürfen, aber nicht zu viel jammern, denn das tut einem selbst und den anderen nicht gut. Wenn das Leben im Rückblick auch Enttäuschungen zeigt, sie nicht zu groß werden lassen. Sie mit weitem Blick und Wohlwollen ins ganze Leben einordnen. Und auch die guten Dinge sehen. Damit dann auch das Ende insgesamt ein gutes wird.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=21260
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