SWR2 Wort zum Tag

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Was sagt die Bibel über Frau und Mann? Sie erzählt vor allem eine Fülle von Geschichten, in denen Paare vorkommen. Von Adam und Eva bis zu Maria und Josef. Adam kann nicht leben ohne Eva. Abraham und Sara bekommen nach langem Warten endlich einen gemeinsamen Sohn. Jakob kriegt lange die Frau nicht, die er liebt, und gibt trotzdem nicht auf. Seine Frauen Lea und Rachel feilschen um die Nächte mit ihm. König David nimmt einem Untergebenen die Frau weg und räumt ihren Mann aus dem Weg. Der junge Tobit kann eine Frau heiraten und von ihrem bösen Geist befreien, die zuvor schon 7 Männer in der Hochzeitsnacht getötet hat. Im Hohelied kosten Freund und Freundin die erotische Liebe aus. Jesus schließlich rettet eine Frau, die wegen Ehebruchs gesteinigt werden soll, und redet ihr gleichzeitig ins Gewissen. Es sind Geschichten von Liebe, Lust, Treue, reichem Kindersegen, von List, Intrige, Verrat, Gewalt, Schmerz und Tod. Alles kommt vor in der Geschichte Gottes mit den Menschen. Denn davon sind die biblischen Autoren überzeugt: daß in all dem Gott den Menschen begegnet. Deshalb werden diese Geschichten erzählt. Die Bibel geht sogar noch weiter. Der Prophet Hosea wird von Gott mehr oder weniger gezwungen, eine Prostituierte zu heiraten. Und ausgerechnet diese Ehe soll zeigen, wie Gott zu den Menschen steht. Die Bibel erzählt, wie die Frau zu den Freiern geht und wieder zu ihrem Mann zurückkommt, immer wieder hin und her, wie Hosea sie zornig und enttäuscht verstößt und dann wieder um sie wirbt. Ein Höhepunkt sind die Worte: „Ich traue dich mir an auf ewig; ich traue dich mir an um den Brautpreis von Gerechtigkeit und Recht, von Liebe und Erbarmen, ich traue dich mir an um den Brautpreis meiner Treue: dann wirst du den Herrn erkennen.“ (Hosea 2,21f) Hier redet Gott zu seinem Volk. Seine Liebe, seine Treue, sein Erbarmen, will er zeigen am Bild dieser so stürmischen Ehe.

Wie bei uns heute die Liebe zwischen Frau und Mann gelingt, ist wichtig für die beiden, für Kinder und für die größere Gemeinschaft. Und es ist auch deshalb wichtig, weil wir darin ahnen können, wie Gott zu uns steht. Und wie steht Gott zu uns? Die Bibel sagt: In leidenschaftlicher, treuer, facettenreicher Liebe und in großem Erbarmen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=20240
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