SWR3 Worte

SWR3 Worte

Gibt es einen guten Gott? Manchmal kann man den ein bisschen spüren,
meint der Schriftsteller Andreas Steinhöfel:

„Als Kind wurde ich oft von meinem Vater schlimm verprügelt.
Dann lag ich abends in meinem Bett und habe mich gefragt,
warum der liebe Gott nicht eingegriffen hat.
Ich scheitere bis heute an der Frage,
warum so etwas wie eine schöpferische Intelligenz
so was Beklopptes wie uns Menschen auf diesen Planeten setzen könnte.
Allerdings bewundere und beneide ich Menschen,
die einen festen Glauben haben.
Denn ich habe schon mehr als einmal mitbekommen,
wie tröstlich das sein kann.
Aber es gab auch in meinem Leben Momente,
wo ich das Gefühl hatte, in großem Unglück eine Tröstung zu erfahren.
Das war ein gutes und ein rettendes Gefühl –
und das war so intensiv, dass ich in meinem Unglauben
tatsächlich ins Schwanken kam.“

„Depression ist, wenn alle deine Gefühle im Rollstuhl sitzen“,
Andreas Steinhöfel im Gespräch mit Dirk von Nayhauß; in: Magazin „Chrismon“, Nr.5/2015

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