SWR3 Worte

SWR3 Worte

Jüngere und Ältere müssen … sich gegenseitig helfen zu verstehen, warum es lebenswichtig ist, die Erinnerung wachzuhalten.

Es geht nicht darum, Vergangenheit zu bewältigen. Das kann man gar nicht. Sie läßt sich ja nicht nachträglich ändern oder ungeschehen machen. Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird wieder anfällig für neue Ansteckungsgefahren. …

Wenn wir uns erinnern, wie rassisch, religiös und politisch Verfolgte, … vom sicheren Tod bedroht …, oft vor geschlossenen Grenzen anderer Staaten standen, werden wir vor denen, die heute wirklich verfolgt sind und bei uns Schutz suchen, die Tür nicht verschließen.

Was Richard von Weizsäcker in seiner berühmten Rede am 8. Mai '85 gesagt hat, gilt heute noch, da er zu Grabe getragen wird.

(zitiert nach Webarchiv des Deutschen Bundestags - http://webarchiv.bundestag.de/archive/2006/0202/parlament/geschichte/parlhist/dokumente/dok08.html - gefunden am 1.2.2015)

https://www.kirche-im-swr.de/?m=19196
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