SWR3 Worte

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Heute ist der Todestag von Dietrich Bonhoeffer. Er war evangelischer Pfarrer und Widerständler gegen das Nazi-Regime. Deshalb ist er auch im Gefängnis gelandet. Dort schwankt er zwischen Hoffnung und Todesangst und kommt doch zum Schluss, dass Gott, so fern er manchmal scheint, ganz nah sein muss. Das kommt auch in seinem bekanntesten Liedtext zum Ausdruck. Bonhoeffer hat ihn aus der Haft an seine Verwandten geschrieben:

 Von guten Mächten wunderbar geborgen,

erwarten wir getrost, was kommen mag.

Gott ist mit uns am Abend und am Morgen

und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

 

Noch will das Alte unsre Herzen quälen,

noch drückt uns böser Tage schwere Last.

Ach, Herr, gib unser´n aufgescheuchten Seelen

das Heil, für das du uns bereitet hast.

 

Lass warm und still die Kerzen heute flammen,

die du in uns´re Dunkelheit gebracht.

Führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.

Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.

 

Quelle: Diözese Rottenburg – Stuttgart: Erdentöne, Himmelsklang, Schwaben-Verlag, Stuttgart 2002, Nr. 122

https://www.kirche-im-swr.de/?m=17321
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