SWR3 Worte

SWR3 Worte

Manche Menschen schauen schon im Leben dem Tod ins Auge. Wie Bundefinanzminister Wolfgang Schäuble. Er meint:

Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass ich gehalten wurde. Ich beschreibe das gern mit der Erfahrung, als ich nach dem Attentat im Krankenhaus auf der Intensivstation lag. Ich befand mich in einem ziemlich trostlosen Zustand. Ich wurde künstlich beatmet, ich konnte nichts essen, der Kiefer war verletzt. Aus eigener Kraft kann man das nicht überstehen.
Es gibt eine schöne Fassung des Glaubensbekenntnisses von Dietrich Bonhoeffer: „Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen." Das verstehe ich unter „gehalten werden": Dass man solche Situationen überstehen kann, dass man nicht so ganz allein ist, dass man hoffentlich auch nicht allein ist, wenn das Leben zu Ende geht.

Aus: Dirk von Nayhauss, Maggie Riepl: Ich glaube. Gedanken zu Gott und Religion. Hansisches Druck- und Verlagshaus GmbH, Frankfurt am Main

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