SWR3 Worte

SWR3 Worte

Morgens, wenn es noch dunkel ist, zünde ich vor meiner Christusikone eine Kerze an. Sie gibt dem Raum ein warmes Licht, in dem ich mich geborgen fühle... Die Kerze ist für mich zum Symbol geworden für das milde Licht Gottes, das nicht verurteilt, sondern erhellt, das nicht alles mit grellem Licht ausleuchtet, sondern das mich wärmt und mir einen neuen und angenehmen Schein schenkt.
Manchmal zünde ich die Kerze auch bewusst für einen anderen Menschen an. Solange die Kerze brennt, geht mein Gebet für den anderen zum Himmel. Und ich hoffe, dass das Licht auch seine innere Dunkelheit erhellt und Wärme in seine Kälte bringt.

Anselm Grün – Vom Zauber des Alltäglichen
Quelle: Anselm Grün, „Vom Zauber des Alltäglichen“, Kreuz Verlag, Stuttgart, 2007, S. 34.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=1289
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