SWR4 Abendgedanken RP

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Er wurde von vielen Menschen mit Spannung und Freude erwartet: der Papst in Deutschland. Gestern Abend ist er wieder nach Rom zurückgekehrt. Ich gehöre nicht zur römisch-katholischen Schwesterkirche, ich brauche das Papstamt für meinen Glauben nicht. Ich kann auch ohne Rom gut katholisch sein. Doch die Botschaft der Reise, das Leitwort, spricht mich an: Wo Gott ist, da ist Zukunft. Ein Wort, das verbindet. Christinnen und Christen aller Konfessionen können sich in diesem Wort wieder finden. Wo Gott ist, da ist Zukunft. Ich vertraue darauf, dass Gott in mir und allen Menschen guten Willens wirkt. Dass er uns allen hilft, die Zukunft zu gestalten. Innerkirchlich gibt es da ganz unterschiedliche Ansätze und Vorgaben. Manche davon führen uns näher zueinander, andere manchmal auseinander. Es geht darum, dass wir die Zukunft gemeinsam gestalten, weil wir daran glauben, dass Gott sie uns geschenkt hat. Gestern haben wir in unseren Gemeinden den Diakonie - oder Caritassonntag begangen und damit einen Blick gerichtet auf die Menschen am Rande unserer Gesellschaft. Diese Menschen stehen oft leider auch am Rande unserer Kirchen, Gemeinden und Gemeinschaften. Sie sehen oft keinen Sinn mehr in ihrem Leben und erkennen für sich keine Zukunft. Konkret sind in unserem Land rund 15 % der Menschen, also etwa 12 Millionen, bedürftig oder von Armut bedroht und leben am Rande des Existenzminimums. Ich glaube, dass ist das, worauf die Menschen in unserem Land hoffen. Dass die Kirchen hier ihren Auftrag stärker wahrnehmen. Wo Gott ist, da ist Zukunft. Dieses Wort bleibt hohl und leer, wenn wir es nicht spürbar mit Leben füllen. Der Papstbesuch in Deutschland hat viel Geld gekostet. Das verstehen viele Menschen nicht. Die Investition hat sich gelohnt, wenn die Botschaft angekommen ist. Wenn das ökumenische Miteinander aller Kirchen einen neuen Schwung erfahren hat. Wenn der Blick neu geschärft wurde für die Menschen, die am Rande ste

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