SWR3 Worte

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Margit Irgang, Pilgerin aus Leidenschaft über den Sinn von Eigensinn:

Wer sich mit Antworten, die für andere gut funktionieren nicht zufrieden gibt und Probleme sieht, wo andere sich wohlfühlen, wird gern als eigensinnig angesehen.
Diese Bezeichnung ist im Allgemeinen nicht freundlich gemeint.
Dennoch, ein Eigensinniger ist eine unverzichtbare Bereicherung
für die Gesellschaft.
Das Wandern auf dem eigenen Weg halte ich für die wichtigste Aufgabe des schöpferischen Menschen.
Unruhe, Sehnsucht und Aufbruch, das Abenteuer des Unterwegssein, die Heimkehr und das vorläufige Rasten sind Stationen der Pilgerschaft.
Das Pilgern im Geist jedoch endet im Gegensatz zum konkreten Pilgern, nie.
Der geistige Pilger findet keine vorgeschriebenen Pilgerwege...
Es gibt auch keine Organisation für geistige Pilgerreisen, die ihn mit anderen in einen Bus setzen und an die heiligen Orte fahren würden.
Der geistige Pilger ist immer ein Entdecker, ein Abenteurer...
Geh nicht, wo vielleicht ein Pfad ist.
Geh stattdessen, wo kein Pfad ist, und hinterlasse eine Spur.

Margit Irgang
Geh, wo kein Pfad ist, und hinterlasse eine Spur. Ermutigung zum Eigensinn

https://www.kirche-im-swr.de/?m=11460
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