Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Zu Fuß durch's Dorf, so lautet ein Slogan der kath. Landvolkbewegung im Bistum Trier. Zu Fuß durch's Dorf, damit will man die Menschen auffordern, einfach öfter mal das Auto stehen zu lassen. Die Leute aus dem ländlichen Raum im Bistum Trier, also hauptsächlich Menschen aus der Eifel und dem Hunsrück, sehen darin einen guten Beitrag zum Klimaschutz. Denn Schadstoffausstoß kann man am besten dann einsparen, wenn man gar kein Auto fährt. Zu Fuß gehen ist besser als jeder Katalysator. Besonders bei den kurzen Strecken, eben die im Dorf.
Zu Fuß durch's Dorf zu gehen ist aber nicht nur für die Umwelt gut. Auch für einen selbst, denn ein bisschen Bewegung schadet nie. Aber es geht nicht nur um die körperliche Fitness, sondern auch um das seelische Wohlbefinden. Wer zu Fuß geht, nimmt sich ein bisschen mehr Zeit. Er entschleunigt sein Leben, er macht alles ein bisschen langsamer und das ist nicht nur für den Körper, sondern auch für die Seele gut. Und wer zu Fuß geht, bekommt einen andern Blick. Man sieht die Dinge nicht nur im Vorüberhuschen, sondern man nimmt alles intensiver wahr. Die blühenden Blumen im Vorgarten des Nachbarn, das satte Grün der Linde und das Plätschern des Dorfbrunnens. Aber auch das Unkraut und hohe Gras in dem Garten an der Ecke, der früher immer so tiptop gepflegt war. Und vor allem: Wenn sich viele im Dorf dieser Aufforderung anschließen, dann trifft man auch wieder Leute auf der Straße. Es ist wieder Leben im Dorf. Und vielleicht trifft man dann auch einen, der weiß warum der Garten an der Ecke nicht mehr so tiptop gepflegt ist. Und wenn man weiß, dass der Besitzer mittlerweile nicht nur alt, sondern auch krank geworden ist und es einfach nicht mehr schafft, seinen Garten zu pflegen, dann kann man auch was tun. Rasen mähen und Hecken schneiden, auch wenn es nicht der eigene Garten ist, ist keine Schande. Eher ein Zeichen guter Nachbarschaft. Was für das Dorf gilt, gilt natürlich auch für die Stadt oder den Stadtteil. Zu Fuß gehen, Zeit nehmen, hinschauen und wo nötig handeln. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern verbessert auch das Klima unter den Menschen.  

https://www.kirche-im-swr.de/?m=10465
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