SWR3 Worte

SWR3 Worte

Die Tannen, die den Weg säumten, waren schwer beladen mit Schnee. Ab und zu fiel etwas davon runter. Dann rieselte es noch eine Weile weiß glitzernd (...). Alles, was er hörte, war das Karzen ihrer Schuhe. Als Andrea plötzlich einmal stehen blieb und auf ihn wartete, blieb er auch stehen. Da erst hörte er die Stille. Es war eine Stille, die alles verschlang. Eine Stille, die mit jeder Sekunde mächtiger wurde. Noch nie war ihm bewusst geworden, wie unbarmherzig sein ganzes Leben mit Lärm gefüllt war. (...) Dem Hupen des Verkehrs (...), dem Geschepper in den Küchen, (...) dem Schrillen der Trams, (...) dem Geschwätz seiner Gedanken. Nun plötzlich diese Stille. Wie ein Kleinod. Wie ein Luxusartikel. 

Aus dem Roman „Der Koch" von Martin Suter.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=10118
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