Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Für gewöhnlich sind die Leute unversöhnlich.
Wenn es aber doch geschieht, wenn es passiert, dass man sich wieder findet, ausspricht, anschaut, verzeiht und Verzeihung gewährt, dann ist das ein Fest, dann ist das ganz groß und wunderbar.
Dann weht ein andrer Wind, die Kälte weicht, es wird warm und anziehend.
Niemand muss so bleiben, wie bisher, alle können sich ändern - und einen neuen Anfang auspacken, wie ein großes Gottesgeschenk.
Weil ohne Gottes Hilfe werden wir das niemals schaffen. Aber er traut uns was zu und will, dass wir es wagen.
Und diese wunderbare Erfahrung will ich Ihnen am Ende dieser Woche, nach all den Gedanken zum Vergeben, Verzeihen und Versöhnen noch einmal zusammenfassen.
Ich tue es mit den Worten eines neuere geistlichen Liedes, das Jürgen Werth 1988 getextet hat.

„Wie ein Fest nach langer Trauer,
wie ein Feuer in der Nacht,
ein offnes Tor in einer Mauer,
für die Sonne aufgemacht.
Wie ein Brief nach langem Schweigen,
wie ein unverhoffter Gruß,
wie mein Blatt an toten Zweigen,
ein „ich mag dich trotzdem-Kuss".
So ist Versöhnung,
so muss der wahre Friede sein.
So ist Versöhnung.
So ist Vergeben und Verzeihn.
Wie ein Regen in der Wüste,
frischer Tau auf dürrem Land,
Heimatklänge für Vermisste,
alte Feinde, Hand in Hand.
Wie ein Schlüssel im Gefängnis,
wie in Seenot Land in Sicht,
wie ein Weg aus der Bedrängnis,
wie ein strahlendes Gesicht.
Wie ein Wort von toten Lippen,
wie ein Blick, der Hoffnung weckt,
wie ein Licht auf steilen Klippen,
wie ein Erdteil neu entdeckt.
Wie der Frühling, wie der Morgen,
wie ein Lied, wie ein Gedicht,
wie das Leben, wie die Liebe,
wie Gott selbst,
das wahre Licht.
So ist Versöhnung,
so muss der wahre Friede sein.
So ist Versöhnung,
so ist Vergeben und Verzeihn."

https://www.kirche-im-swr.de/?m=9925
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