Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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„Noch niemand war heute in unserem Garten!" Häufig konnten wir das diesen Winter feststellen. Denn eine frische Schneedecke bedeckte mehrmals morgens die Wiese. Unberührt, aufgeräumt, sauber: So kann unser Garten sein, wenn Schnee gefallen ist. Faszinierend wirkt das! Und dann kommt oft die Frage: „Wer darf als erster das Schneefeld betreten?" Wer darf als erster Spuren machen, wo noch niemand war.

Den Kindern und auch vielen Erwachsenen macht es einen Riesenspaß, auszuprobieren, wie tief sie mit den Füßen einsinken; alle freuen sich, eine neue Spur anzulegen, selbst einen Weg zu bahnen. Und dann geht der Blick zurück auf die frischen Spuren: Meine Spuren!

Spuren bleiben nicht nur im Schnee. Spuren hinterlassen wir eigentlich ständig in unserem Leben. Mal sind sie ganz deutlich zu erkennen und manchmal sind sie eher versteckt.

Als Mutter zum Beispiel hinterlasse ich Spuren, präge meine Kinder, in dem ich manches erlaube oder verbiete, Dinge erkläre und erzähle, mit meinen Kindern staune und beurteile.

Oder am Arbeitsplatz. Da gelingt es mir ab und zu einer neuen Spur zu folgen, ich entwickle neue Pläne und treibe Vorhaben voran.

Auch als Christin versuche ich, Spuren zu legen. Indem ich von Jesu Leben erzähle. Indem ich immer wieder versuche, nach seiner Botschaft zu leben.

Über das weiße Schneefeld kann ich staunen und alles unberührt und ordentlich lassen. Ich hatte in diesem Winter aber auch viel Freude daran, Spuren zu machen. Spuren zu machen, wo noch niemand war. Die Schneespuren schmelzen mit dem nächsten Tauwetter dahin, mit den Lebensspuren kann das im Glücksfall anders gehen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=9915
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