SWR3 Worte

SWR3 Worte

Paul Gerhardt, der vor 400 Jahren geboren wurde, verlor 4 seiner 5 Kinder. Als seine Frau wenige Jahre danach starb, dichtete er:

Ach wie ofte dacht ich doch,
da mir noch des Trübsals Joch
auf dem Haupt und Halse saß
und das Leid mein Herze fraß:
Nun ist keine Hoffnung mehr,
auch kein Ruhen, bis ich kehr
in das schwarze Totenmeer.

Als ich furchtsam und verzagt
mich selbst und mein Herze plagt.
Als ich manche liebe Nacht
mich mit Wachen krank gemacht,
als mir aller Mut entfiel:
Tratst du, mein Gott, selbst ins Spiel,
Gabst dem Unfall Maß und Ziel.

Petra Bahr, Paul Gerhardt, Leben und Wirkung, Herder Spektrum 2007, S. 134f.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=988
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