SWR3 Gedanken

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Jesus ist gerade mal ein paar Tage alt. Er liegt noch in den Windeln, draußen in dieser Bretterbude auf den Feldern vor Bethlehem. Ein paar Kilometer weiter nördlich: das prächtige Jerusalem. Herodes hat gerade die Herrschaft von seinem Vater übernommen. Am Königshof geht alles noch etwas durcheinander. Aber die üblichen Informationskanäle funktionieren schon ganz gut. Kein Wunder also, dass Herodes auch von den drei seltsamen Burschen erfährt, die sich in den letzten Tagen in der Stadt rumtreiben. Sie sehen fremd aus, tragen lange Gewänder und scheinen sich gut mit Sternen auszukennen. Was Herodes aber am meisten aufhorchen lässt: sie fragen alle Welt nach einem neugeborenen „König der Juden". Herodes wittert Konkurrenz und ruft seine Berater zusammen. „Das kann nur eines heißen", meldet sich einer zu Wort: „In den alten Prophetenbüchern wird der Messias angekündigt. Ein Befreier aller Juden. Seine Wiege soll in Bethlehem stehen." Für Herodes ist klar: Er muss diesen „neuen König" vernichten, bevor er ihm gefährlich werden kann. Also lässt er die 3 Fremden zu sich rufen unter dem Vorwand, auch er wolle das Kind finden und verehren. Sie sollten schon mal voraus gehen nach Bethlehem und ihm dann berichten, wo genau es sich befindet. Den Dreien kommt dieser Spezialauftrag gleich komisch vor, und sie beschließen, beim Rückweg einen großen Bogen um König Herodes zu machen. Jetzt aber haben sie erstmal eine neue Spur. Unterwegs entdecken sie dann prompt auch wieder den ungewöhnlichen Stern, der sie schon bis Jerusalem geführt hat. Und der bringt sie direkt zu einem Bretterverschlag am Rande einer Schafweide. Hier, mitten in der galiläischen Pampa, haben sie das Erlebnis ihres Lebens. Ein kleines Kind namens Jesus zieht sie vollkommen in den Bann. Stumm vor Ergriffenheit legen sie ihre Geschenke vor die Futterkrippe und sind einfach nur happy. Das muss er sein, der neue König- oder sogar noch was Größeres.

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