SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Ich liebe dich. Am Anfang auch der größten Geschichten steht oft ein simples Wort. Es könnte auch ein anderes sein. Ich bin bei dir, was immer auch geschieht oder Ich vergebe dir. Kleine Worte, die Großes bedeuten. Worte, die lebenswichtig sind. Nicht weil wir ohne sie gleich sterben würden, aber weil unsere Seele sie ab und dann braucht. Ansonsten droht sie zu verkümmern. Manch einer, dem sie gesagt wurden, hat sie nie wieder vergessen, hat sie aufbewahrt wie einen kostbaren Schatz. Wie ein Bündel Liebesbriefe, vor Jahrzehnten geschrieben, das noch immer in der Schublade schlummert. Wie oft jedoch gehen sie einfach unter, diese kleinen Worte. Zum Beispiel, weil wir abgelenkt sind vom schier endlosen Geschwätz um uns herum oder unserem eigenen Geplapper auf Twitter, Facebook oder sonst wo. Wie viele Worte werden wohl gerade heute, an Weihnachten wieder gesagt? Große und kleine. Aufmunternde und verletzende. Ehrliche und geheuchelte. Und ganz bestimmt werden auch welche dabei sein, die wirklich wichtig sind. Lebenswichtig. Vielleicht, weil sie Perspektiven eröffnen. Weil sie einem Verzweifelten neuen Mut machen. Oder einfach, weil dadurch irgendwo ein Mensch überglücklich wird. Am Anfang war das Wort. So beginnt in den katholischen Kirchen heute, am ersten Weihnachtstag, auch der Bibeltext. Kein Wortschwall, sondern ein Wort. Das Wort. Der Anfang einer Geschichte zwischen Gott und Mensch. Vielleicht sind die Weihnachtstage ja nicht die schlechteste Zeit, ein solches Wort, das einen Anfang macht, mal wieder zu Einem zu sagen, der uns besonders wichtig ist.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=9651
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