SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Mal ehrlich: Noch nie gedacht? Zum Beispiel auf dem Beifahrersitz: „Ich würde jetzt besser fahren." Oder in der Küche „Bei mir würde es besser schmecken." Und natürlich beim Sport „Den Ball hätte ich reingekriegt."
Warum vergleiche ich mich so schnell? Muss ich überhaupt immer besser sein?
Im Studium kam ich sonntags mal in die Kirche und war geplättet: Der Pfarrer hatte den Altar einfach in die Mitte der Kirche geschleppt und die Bänke rundherum aufgestellt. Damit alles passte, hatte er sogar bei einigen Bänken mit der Kreissäge nachgeholfen. Es gab kein vorne und hinten mehr, kein „ich bin Gott ganz nahe" oder „ich muss mich hinten verstecken", sondern plötzlich war jeder gleich weit vom Altar entfernt. Egal wo er saß. Das hat für mich wie nichts anderes deutlich gemacht, dass wir vor Gott alle gleich sind. Dass es Quatsch ist, mit oben und unten, besser und schlechter zu argumentieren. Dass ich nichts für meinen IQ und meine sportlichen Fähigkeiten kann, sondern dass ich ganz viele Talente schon bei meiner Geburt geschenkt bekommen habe.
Der Pfarrer (damals im Studium) hat nicht einfach nur die Bänke umgestellt. Er hat Gott für mich in die Mitte gerückt. Ich weiß, warum ich vergleiche: weil ich mich nur dann mag, wenn ich etwas kann, etwas geleistet habe, etwas erreicht habe, einfach besser bin. Aber Gott mag mich auch ohne Leistung, weil ich für ihn von Geburt an gut genug bin, so wie ich bin.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=9479
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