SWR3 Gedanken

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22NOV2010
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.Heute haben alle Cäcilias Namenstag. Cäcilia war Römerin. Sie lebte im 3. Jahrhundert nach Christus. Damals wurden Christen noch brutal verfolgt, den Löwen vorgeworfen oder hingerichtet. Wer an Jesus glaubte, hat sich besser versteckt. Sich zu bekennen war gefährlich. Aber Cäcilia tat es trotzdem. Schon als Kind war sie von Jesus fasziniert. Seine Wunder, die Nächstenliebe, die er ausstrahlte. Und dann war er sogar bereit für die Sache Gottes zu sterben. Deshalb wollte Cäcilia mit ihrem ganzen Leben Jesus dienen. Wie eine Nonne. Nur dass es damals noch keine Klöster gab. Sie gelobte Gott heimlich, Jungfrau zu bleiben. Aber ihre Eltern hatten anderes mit ihr vor. Sie suchten einen Mann und bereiteten die Hochzeit vor. Was man so liest, war das eigentlich ein ganz netter Kerl. Valerianus hieß er. Aber als es zur Hochzeit kam, sagte Cäcilia zu ihm: „Ich kann nicht! Kein Sex! Ich möchte mein Leben Jesus weihen. Bitte akzeptiere das."
Valerianus wollte das zuerst gar nicht glauben. Aber dann - so wird in den Legenden berichtet - sah er einen Engel neben Cäcilia stehen, der ihr Rosen schenkte. Das genügte ihm. Er akzeptierte, dass Cäcilia wie eine Nonne leben wollte. Aber er verließ sie deswegen nicht. Im Gegenteil: Er wurde auch Christ, ließ sich taufen. Und gemeinsam lebten sie ihren Glauben: Sie haben verfolgten Christen geholfen, Hingerichtete begraben, sich um Witwen und Waisen gekümmert. Bis man sie erwischte: zuerst wurde Valerianus verhaftet und enthauptet, dann Cäcilia. Sie sollte Jesus abschwören. Aber sie blieb standhaft, bis in den Tod. Taffe Frau, diese Cäcilia.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=9478
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