SWR3 Gedanken

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Morgen ist Totensonntag oder auch Ewigkeitssonntag. Morgen gehen viele auf den Friedhof an die Gräber ihrer Lieben. Kein einfacher Gang. Albert Schweitzer hat mal geschrieben oder gesagt: „Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen der Mitmenschen".
Vielleicht ist der Ewigkeitssonntag - wenn man ihn so ansieht - ein Tag der Denkmalpflege im Sinne Albert Schweitzers! Noch einmal besonders an die denken, die schon gestorben sind. Noch einmal an die denken, die sich in unseren Herzen so eine Art Denkmal geschaffen haben. Einfach dadurch, dass sie da waren, einfach dadurch dass sie uns wichtig waren.
Warum brauchen wir einen solchen Tag? Ist das Leben nicht traurig genug?
Ich finde so einen Tag wichtig, damit wir uns auch mit anderen zusammen noch einmal in Gedanken mit denen verbinden, die nicht mehr da sind.
Zum anderen ist so ein Tag auch wie ein Mahnmal: Er mahnt uns, dass auch wir sterben müssen und nicht wissen wann. Er mahnt uns, dass wir unsere Lebenszeit nicht mit unnützem Ärger oder Zorn oder Bitterkeit verbringen sollten! Kein Augenblick kommt zurück! Das Leben ist kurz und kostbar!
Zum Dritten ist dieser Tag wie ein „Denk-mal" im Sinne des Wortes: Er fordert uns auf, so zu leben, dass wir selbst vielleicht auch einmal eine Erinnerung setzen - und zwar in den Herzen derer, die wir einmal zurücklassen.
Ich weiß nicht, welche Bedeutung die wichtigste ist. Ich bin vor allem an der letzten hängen geblieben. Nicht, weil ich mir selbst ein Denkmal setzen möchte - ich glaube, das geht gar nicht. Aber ich will gerne so leben, dass andere mal sagen: „Es ist schön, sich an sie zu erinnern. Es ist schön, sie gekannt zu haben."

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