SWR3 Gedanken

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„Wie lange ist das her? 25 Jahre?" Das war die Reaktion einer Bekannten aus meiner Gemeinde. Ich hatte ihr die Einladung zur Jubiläumskonfirmation gegeben. Nach dem Schreck darüber, wie alt sie mittlerweile geworden war fragte sie: „Und was passiert da so?" „Naja",  antwortete ich, „zum einen trifft man die Anderen von damals wieder, zum anderen wird der Segen Gottes noch mal bekräftigt. Also der Segen, den ihr damals in der Konfirmation erhalten habt!"
Und wie das manchmal so ist, wenn man was erklären soll: Während ich das alles sagte, kam ich ins Grübeln. Wie ist das denn eigentlich mit dem Segen? Hat der ein Verfallsdatum. Wenn sie zum Beispiel Ihr Kind taufen lassen und Gott seinen Segen dazu gibt - wie lange hält der denn?
Natürlich hat Gottes Segen kein Verfallsdatum -wäre ja auch merkwürdig. Aber ich glaube, dass es FÜR UNS gut ist, diesen Segen ab und zu noch mal zugesprochen oder gezeigt zu bekommen. Oder denken Sie wirklich noch daran, dass sie getauft sind, dass sie einer von Gottes Lieblingen sind?
Ein Beispiel: Sie WISSEN doch eigentlich auch, dass der Mensch an Ihrer Seite, sie liebt - und trotzdem ist es wunderbar, wenn er das mal wieder sagt! „Ich liebe Dich!". Da geht einem doch das Herz auf, oder? Manchmal wartet man regelrecht auf diese Worte, weil sie so gut tun. Und wenn sie dann ausgesprochen werden, da könnte man doch pfeifen oder singen oder man fängt einfach an zu strahlen! Der Tag ist gerettet.
Und ich denke, genau das ist auch der Effekt, wenn wir Goldhochzeit oder Tauferinnerungsgottesdienst feiern, oder eben Jubiläumskonfirmation. Da kriegen wir auch noch mal etwas gesagt oder gezeigt, was wir eigentlich wissen, nämlich: "Gott liebt dich!" „Er verspricht Dir, durch Höhen und Tiefen Deines Lebens mit Dir zu gehen."
Ich glaube, das macht was mit uns. Es motiviert, es schenkt Vertrauen, es macht Lust auf das Leben, es gibt Mut, auch mit Niederlagen fertig zu werden und weiter zu machen.

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