SWR3 Gedanken

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Niemand verlässt seine Heimat nur so zum Spaß. Seit Menschengedenken gibt es Völkerwanderungen zwischen Ländern und Kontinenten. Und meistens sind Krieg oder Armut die Gründe dafür. Und seit Menschengedenken haben es die Flüchtlinge schwer in anderen Ländern aufgenommen zu werden. In Italien gibt es ein ganz wunderbares Beispiel wie Integration gelingen kann. Riace ein Dorf ganz im Süden Italiens drohte auszusterben. Wie in so vielen Mittelmeerländern verließen die jungen Leute das Dorf und suchten Arbeit in den Städten. Von den 3000 Bewohnern waren nur noch 700 übrig. Läden mussten schließen und die Schulen hatten fast keine Kinder mehr. Am Tag als die letzte Bar geschlossen wurde strandeten 300 Flüchtlinge vor den Toren Riaces. Der Lehrer Domenico Lucano nahm das als Zeichen: Er hat die Flüchtlinge aufgenommen und einen Versuch gestartet mit ihnen sein Dorf zu retten. Er vermittelte ihnen Wohnungen in leer stehenden Häusern und freie Kost und Logis. Aber unter zwei Bedingungen: Sie sollten arbeiten und italienisch lernen. Und das hat geklappt. Natürlich gab es Schwierigkeiten, aber die wurden überwunden als die verbliebenen Bewohner gemerkt hatten, dass sie von den Ausländern profitieren. Weil sie zum Beispiel Häuser renovierten, die dann an Touristen vermietet wurden. Und weil ihre Kinder wieder Leben in das Dorf gebracht haben. Heute wohnen wieder 1700 Menschen in Riace. 250 von ihnen sind Flüchtlinge. Aus Äthiopien, dem Irak oder Somalia. Domenico Lucano ist mittlerweile der Bürgermeister von Riace und er hat einen Verein gegründet, der nun der größte Arbeitsgeber des Ortes ist. Der Verein heißt Citta Futura - Stadt der Zukunft...

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