SWR3 Gedanken

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Königin Sirikit von Thailand hat eine interessante Aktion angeordnet: Sie hat alte Panzer ihrer Armee im Meer versenken lassen. Aber nicht etwa, um sie billig zu entsorgen. Die Panzer wurden an Stellen ins Meer gelassen, wo Korallenriffe bedroht sind. Auf den Metallflächen der alten Panzer sollen so neue Riffs entstehen. Und diese sollen dann neue und seltene Fischarten anlocken und ihnen Lebensraum bieten.
 Ich finde, das ist eine gute Idee. Obwohl es vielleicht noch besser wäre, wenn Thailand nicht nur veraltete, sondern die aktuellen Panzerbestände versenken würde. Das käme einer alten Idee aus der Bibel noch näher: Schwerter zu Pflugscharen machen. Dieser Wunsch passt auch ganz gut zur „internationalen Abrüstungswoche" der UNO, die gerade begonnen hat.
Schwerter zu Pflugscharen, also Waffen einstampfen und etwas Sinnvolles daraus machen. Diese Redewendung stammt vom Propheten Micha, einem kämpferischen Typ. Micha wettert gegen die soziale Ungerechtigkeit im alten Israel. Und er prangert die korrupten Staatsbeamten an.
Der Prophet malt aber auch aus, wie ein erlöster Zustand aussehen könnte: Alle Völker schmieden ihre Schwerter zu Pflugscharen um und ihre Lanzen zu Winzermessern. Micha sagt: „Man zieht nicht mehr das Schwert und übt nicht mehr für den Krieg. Jeder sitzt unter seinem Weinstock oder unter seinem Feigenbaum und niemand schreckt ihn auf." Wirklich eine himmlische Vorstellung!
Für mich klingt aber noch etwas durch. Es hört sich so an, als ob Micha seine Pappenheimer genau gekannt hätte. Es reicht nämlich nicht aus, immer wieder zu versichern, dass ich mir den Frieden wünsche. Sondern ich muss auch aktiv etwas dafür tun.
Abrüsten. Daran will die UNO diese Woche besonders erinnern. Und die Bibel tut es schon seit fast 3000 Jahren.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=9317
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