SWR3 Gedanken

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Würde ich meinen Bruder fragen, wofür er dankbar ist, würde er spontan vermutlich sagen „wenn ich mal ausschlafen kann".

Klar würden ihm dann auch noch wichtigere Dinge einfallen, aber das Geschenk morgens in Ruhe gelassen zu werden, sich noch mal umzudrehen, erst dann aufzustehen, wenn es im Haus nach Kaffee duftet, das steht wohl nicht nur auf seiner Wunschliste ziemlich weit oben.

Es gibt viele Gründe, weshalb Ausschlafen für Berufstätige einen hohen Stellenwert hat. Wenn ich den Alltag meines Bruders anschaue, ist so ein Tagesanfang ohne Wecker eine höchst willkommene Unterbrechung im für gewöhnlich stressigen, termingeplagten Alltag.

Ein Tag, der damit beginnt, dass ich mich einfach nochmal umdrehe, dem Körper Zeit lasse, seinen Rhythmus zu finden - wunderbar. Schließlich ist nicht alles im Leben Arbeit, Leistung und Durchhalten.

Ein Tag, der mir gleich zu Beginn Zeit lässt, langsam aus der Traumwelt in die Realität zu kommen, bringt mich nicht so leicht aus der Balance.

Für mich hat Ausschlafen deshalb auch viel mit der Erntedankzeit zu tun - ich lasse Körper und Geist schon am Morgen die nötige Zeit, sozusagen „reif" zu werden für den Tag.

Ausgeschlafene gutgelaunte Menschen sind so anziehend wie rotbackige Äpfel und leuchtende Kürbisse. Sie strahlen etwas von der Schöpfungskraft und Freundlichkeit Gottes aus.

In diesem Sinne- ein gutes Ausschlafen an diesem Wochenende und danach: fröhliches Ernten!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=9161
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