SWR3 Gedanken

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Der 48-jährige ehemalige Millionär ist dankbar für die neue Freiheit, die er jetzt endlich spürt.

Vor kurzem hat er seine Edelvilla samt Wellnessbereich verlost. Die Firma, die Segelflugzeuge, die Autos und das Haus in der Provence hat er schon vor einiger Zeit abgestoßen.

Freiheit heißt für Karl Rabeder aus Linz: frei zu sein von der Angst, bereits Erworbenes wieder zu verlieren.

Sein neues Leben zeichnet sich durch eine 2-Zimmerwohnung und 1000 Euro Monatseinkommen aus. Und: durch ein gemeinnütziges Mikro-Kreditinstitut, das Menschen in Lateinamerika einen Weg aus der Existenznot bietet.

Der Weg zur neuen Freiheit führte Rabeder erst einmal durch Jahre, in denen es nur um's immer-mehr ging: immer mehr Produktion, immer mehr Umsatz, immer mehr Reichtum, immer mehr Konsum. Nur mehr Glück und mehr Freiheit hat das nicht bedeutet.

Erst jetzt, als er all das losgelassen hat, fühlt er sich wieder frei und in der Lage sich auch endlich für andere zu engagieren, etwas zu bewegen, wie er es sagt.

Für mich ist seine Geschichte ein Beispiel für gelebten Erntedank, das Fest, das vorgestern in den Kirchen gefeiert wurde: Rabeder hat das, was er erwirtschaftet hat, aus der Spirale des „immer-mehr" herausgenommen. Und hat damit etwas aufgebaut, womit andere die Spirale des „immer-weniger" überwinden können. Es gibt zwei Teufelskreise: die des immer mehr- und die des immer weniger. Erst wenn wir aus diesen Teufelskreisen heraustreten, werden wir wirklich frei. Dann können wir die Welt  so gestalten, dass wir alle unseren Platz darin finden ohne Angst.
Das ist dann Freiheit.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=9157
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