SWR3 Gedanken

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Immer mal wieder schlagen Medien Alarm: deutsche Kinder denken Kühe seien lila und Gummibärchen wüchsen an Bäumen.

Keine Ahnung welche Kinder da interviewt werden. Bei uns in Freiburg lassen bereits Grundschulbücher keine Gelegenheit aus, über gesunde Nahrungsmittel zu belehren und die Schulen sparen nicht an Exkursionen zu Bauernöfen und Bäckereien. Das ist gut so. Wo Getreide gemahlen wird, Milch gemolken wird und Kühe gemächlich Gras käuen, werden viele Sinne angeregt. Mehr als beim Öffnen einer Gummibärchentüte. 

Heute ist Erntedank. Bei uns auch ein Fest für die Sinne. In vielen Kirchen, auch in städtischen, wogen Weizenhalme  neben Brotlaiben, duften Trauben zwischen Nüssen und Sonnenblumen, Gurken, Birnen, Äpfel bieten ein prachtvolles Farbenmeer. Auch wer sonst nur Tütensuppen isst, riecht und sieht hier eine Üppigkeit, die Appetit macht.

Appetit auf deftige Kartoffelsuppe und schlichten Landwein, auf frischen Zwetschgenkuchen und heiße Milch, auf große Scheiben Butterbrot mit Schnittlauch bestreut. Was für ein wohliges Gefühl, von all dem wirklich satt zu sein, zufrieden, dankbar.

Erntedank erinnert daran, dass uns die Erde satt und zufrieden macht.

Erntedank erinnert daran, dass wir nicht aus uns selbst heraus leben, sondern uns und alles, was die Erde füllt, Gott verdanken.

Erntedank ist ein fröhliches Fest, weil es sich um alles dreht, was froh und satt und zufrieden macht. Und wohl gefüllte Bäuche können, was hungrigen Menschen schwer fällt: Gott danken und die zugeführte Energie in Gottes Sinn nutzen.

Das feiern wir heute: dass Gott alles schenkt, was uns froh und satt und zufrieden macht. Ich verbinde damit die Bitte, meine Kraft dafür nutzen zu können, andere anzustecken mit meinem Dank und meine Energie für andere einzusetzen. Damit immer mehr Menschen mit allen Sinnen Erntedank feiern können.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=9155
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