SWR3 Gedanken

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Geschenk Gottes - so heißen alle, die sich Matthäus oder Matthias nennen. Und heute ist ihr Tag: Heute - und da sind sich Evangelische, Katholiken und Anglikaner einmal einig - heute soll Matthäus gedacht werden.
Matthäus war nicht nur ein ‚Geschenk Gottes', er hat uns auch ein Geschenk hinterlassen. Er hat - genau so wie Markus und Lukas - sich daran gemacht, die Lebensgeschichte Jesu aufzuschreiben. Was dabei herauskam, sind unsere Evangelien.
Matthäus war ursprünglich Zöllner. Zöllner waren Steuereintreiber und man kann sich vorstellen, dass dieser Beruf nicht gerade der angesehenste und beliebteste im Volke war. Jesus aber hat sich mit ihm an einen Tisch gesetzt und hat ihn als seinen Jünger berufen; Matthäus, das Geschenk Gottes.
Um das weitere Leben des Matthäus ranken sich viele phantasievolle Legenden, wie zum Beispiel diese: nach dem Tod Jesu machte er sich auf, das Evangelium, die frohe Botschaft zu verkünden. Er erzählte von Jesus und seinem Leben und Sterben. Dabei kam er in ein fernes Land und dort, so heißt es, habe er den Sohn des Königs zum Leben erweckt und dessen Tochter geheilt. Leider war diese Tochter so begeistert von ihrer Heilung, dass sie Nonne wurde. Damit war aber ihr Verlobter so gar nicht einverstanden, der sie doch eigentlich heiraten wollte, was ja nun nicht mehr ging. Daraufhin ließ der verzweifelte Verlobte Matthäus mit dem Schwert durchbohren.
Soviel zum Ende des Matthäus.
Übrigens geht die Redensart „Matthäi am Letzten", was ja soviel heißt wie: ‚kein Geld mehr zu haben', auf Matthäus und dessen Beruf als Zöllner und Steuereintreiber zurück.
Und den Bauern gilt der Matthäustag als Lostag für das Wetter für das kommende Jahr: „Tritt Matthäus stürmisch ein, / wird's bis Ostern Winter sein." Na dann.

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