SWR3 Gedanken

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Reihe: "Schülerfragen rund ums Eingemachte": Teil 6: Wie zeigt sich Ihr Glaube im Alltag?"

Die haben mir so richtig auf den Zahn gefühlt, die jungen Leute vom Berufskolleg in Rottenburg. Auf den Glaubenszahn, wenn man das so sagen kann. Zum Beispiel mit dieser nur scheinbar locker-flockigen Frage: „Wie zeigt sich Ihr Glaube im Alltag?" Recht haben sie, denn nur schön Reden reicht nicht. Der Glaube will und soll gelebt werden und das zeigt sich eben im Alltag. Also, dann gehen wir ihn doch mal durch, meinen Alltag, von oben bis unten, von morgens bis abends. Und morgens liege ich immer erst mal auf der Matte. Da mache ich Gymnastik, Yoga oder wie auch immer man es nennen mag. Weil ich als Sitztier ohne diese Übungen einfach Rückenschmerzen hätte. Und bei diesen Übungen bete ich auch meistens. Später dann bei meiner Arbeit hab ich eigentlich auch immer mit dem Glauben zu tun. Mal diskret, in e-mails, Telefonaten oder persönlich Gesprächen und mal öffentlich wie in dieser Radiosendung. Glaube ist also nichts was sich für mich nur in der Kirche abspielt. Der Glaube ist für mich geradezu verwoben mit meinem Alltag. Wenn ich zum Beispiel die frische Luft eines Spätsommermorgens einatme, dann fühle ich mich eingebunden in die herrliche Schöpfung und bin dankbar dafür. Und auch dafür, dass ich so leben kann, wie ich lebe. Denn das ist weiß Gott nicht selbstverständlich. Wenn ich Menschen begegne, dann sehe ich sie immer auch als von Gott geschaffene Zeitgenossen. Mal als Geschenk, mal als Herausforderung und immer mal wieder auch als Geduldsprobe. Und wenn ich dann abends ins Bett gehe dann danke ich Gott für diesen Tag, wie auch immer er gewesen sein mag. Denn auch dieser war ein Teil des großen Puzzles, das sich am Ende das Leben nennt.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=9013
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