SWR3 Gedanken

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Reihe: „Schülerfragen rund ums Eingemachte" Teil 1: "Der Sinn des Lebens"

Ich war eingeladen in ein Berufskolleg, sollte einen Vortrag halten über was Religiöses. Ich wollte aber keinen Vortrag halten, ich wollte lieber ins Gespräch kommen mit den jungen Leuten. Der Schulleiter ist darauf eingegangen und es wurden zwei ganz wunderbare Stunden. Schon die erste Frage der Knaller: "Was ist für Sie der Sinn des Lebens?" Wow, drunter geht's wohl nicht! Also sicher nicht nur essen trinken fernsehen, so in etwa hab ich ihnen geantwortet. Auch wenn ich mal gern gut esse, ein schönes Bier trinke und auch ab und zu vor dem Fernseher abhänge. Aber was ich damit sagen will: als Mensch, der das große Glück hat die elementarsten Bedürfnisse so selbstverständlich wie regelmäßig befriedigt zu bekommen, möchte ich dass möglichst viele Menschen dieses Glück auch haben. Und weil das weiß Gott nicht der Fall ist, versuche ich meinen Teil dazu beizutragen dass ein paar weniger Menschen hungern. Weniger an Leib und Seele hungern. Hier in meiner Nähe und weit weg am anderen Ende der Welt. Eine unerlässliche Voraussetzung dafür ist für mich, bewusst zu leben. Schon auch mal fernsehen und am Computer sitzen, aber nicht dauernd aus zweiter Hand leben. Wach und aufmerksam sein. Mit mir selbst und mit anderen.
Als Christ mache ich das, weil dieser Glaube für mich die stimmigste Verbindung von Horizontaler und Vertikaler ist, von Gott und Mensch, oder besser noch von Gott und Mitmenschlichkeit. Ein Glaube der von einem Gott erzählt der den Menschen wohl will. Das macht für mich Sinn. Und wenn es mir immer wieder gelingt bewusst zu leben, offen für Gott und für die Menschen, dann wird das für mich zum Sinn des Lebens.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=9009
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