SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Dunkle Zeiten. Die gibt's. In jedem Leben. Leider. Dunkle Zeiten, in denen morgens schon allein das Aufstehen sinnlos erscheint. Dunkle Zeiten. Kein Mensch braucht sie. Kein Mensch will sie. Sie hindern uns daran, ein fröhliches, selbstbestimmtes, freies Leben zu führen, machen kraftlos, und müde.
Dunkle Zeiten können für jeden anders aussehen: Der Abschied von einer lieben Freundin, die bald sterben wird. Der Verlust des Arbeitsplatzes und damit auch der Verlust meiner Aufgabe und meiner finanziellen Sicherheit. Die Trennung vom Partner.
Dunkle Zeiten machen etwas mit uns. Sie werfen uns aus der Spur, lassen uns stolpern und wenn's ganz schlimm kommt, bringen sie uns zu Fall. Wir brauchen sie nicht, wir wollen sie nicht. Und doch erwischen sie uns. Immer wieder mal. Oft eiskalt und ohne Vorankündigung.
Die Frage ist: Wie gehen wir damit um?
Mir geht es meistens so: wenn ich selbst nicht mehr laufen kann, wenn ich das Gefühl habe: jetzt bin ich ganz am Boden, dann hilft mir nur noch Vertrauen. Vertrauen darauf, dass ich weitergehen kann, dass ich die Kraft dazu in mir habe. Vielleicht brauche ich einen, der meine Hand nimmt, der mir aufhilft, der mich irgendwie hindurch schleust durch diese dunkle Zeit. Ein Mensch, der mich gut kennt; ein Fachmann, eine Fachfrau, auf jeden Fall eine Art Engel den Gott mir schickt. Denn: Gott hat versprochen, da zu sein - auch und gerade in den dunklen Zeiten des Lebens.
Wie gesagt: Manchmal hilft nur noch Vertrauen, dass es weitergehen wird. Irgendwie, durch irgendwen. Und dann - irgendwann stelle ich wieder mal staunend feststellt: Ich hab es tatsächlich geschafft. Gut so.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=8923
weiterlesen...