SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

- bunt wie der Regenbogen
Der Christopher Street Day- auch in diesem Sommer feiern viele Leute in unseren Städten wieder diesen besonderen Tag. Bei den Infoständen, Podiumsdiskussionen, Musik und Demonstrationen geht es immer um dieselbe Botschaft: Kein Mensch darf wegen seiner sexuellen Orientierung benachteiligt werden. Deshalb gibt es den Christopher Street Day, kurz CSD. Ein fröhliches Fest, bunt und schrill- ein bisschen wie Karneval im Sommer.
Dabei hat das alles einen ernsten Hintergrund: 1969 in der Christopher Street in New York- da sind Polizisten mit Schlagstöcken und Tränengas gegen friedlich feiernde Menschen in einem bekannten Szenelokal vorgegangen. Tagelange Straßenschlachten waren die Folge. Und ein Jahr später gab es zur Erinnerung an diese Vorfälle die ersten großen Demonstrationen für mehr Gleichberechtigung und Toleranz gegenüber Minderheiten.
Schnell breitet sich diese Bewegung auch in Europa und auf anderen Kontinenten aus. Und seitdem hat sich viel bewegt und verändert. Schwule können bei uns inzwischen Bürgermeister oder Außenminister werden. Und sie können Kinder haben und in eingetragenen Lebenspartnerschaften Verantwortung füreinander übernehmen.
Beim CSD engagieren sich auch Christinnen und Christen mit ihren Kirchengemeinden. Sie laden zum Beispiel zu Gottesdiensten ein. Sie sind mit dabei, wenn es gilt, Flagge zu zeigen gegen Ausgrenzung und Diskriminierung. Das Symbol der CSD-Bewegung ist die Regenbogenfahne. Bunt wie der Regenbogen soll unsere Gesellschaft sein. Und niemand darf wegen seiner Herkunft, seines Glaubens oder wegen seiner sexuellen Orientierung ausgeschlossen und verfolgt werden.
Mit dem Regenbogen, so erzählt die Bibel, verbindet Gott Himmel und Erde. Er ist ein Zeichen dafür, dass Gott auf der Seite der Menschen steht. Menschen, die so leben, wie Gott sie gemacht hat. Und wie sich der Regenbogen über den Menschen ausbreitet, so hält Gott schützend seine Hand über uns.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=8863
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