SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

und Herz für die Menschen und für Gott
Merve und Taoufik treffen sich mit drei Freunden nach der Schule in einem Jugendtreff. Sie unterhalten sich über ihre Religion und es ist ihnen überhaupt nicht peinlich. Alle fünf sind in Deutschland geboren, aber ihre Eltern kommen aus ganz verschiedenen Ländern: Türkei, Togo, Bosnien. Der Islam verbindet diese ansonsten so ganz unterschiedlichen Jugendlichen. Alle fünf beten mehr oder weniger jeden Tag, aber nicht nach den strengen Vorgaben ihrer Religion. Dafür haben sie im normalen Schulbetrieb keine Zeit und keinen Raum. Aber das Beten gehört selbstverständlich zu ihrem Alltag. Beten verbindet sie mit ihrem Gott und auch mit ihren Eltern und Großeltern.
Taoufik kommt jeden Tag in den Jugendtreff. Er ist froh, dort auf Freunde zu treffen, die so ähnlich denken und glauben wie er. „Es ist wie ein zweites Zuhause, wenn man daheim Probleme hat. Und es ist gut, so ein Zuhause zu haben, damit wir nicht die ganze Zeit auf der Straße rumhängen und Mist bauen".
Dass Merve ein Kopftuch trägt und ihre Freundin Tugce keins, ist für niemanden in der Runde ein Problem. Daran machen sie ihren Glauben nicht fest. Sie beschäftigen sich lieber mit der Frage, wie das Zusammenleben der Menschen in Zukunft gelingen kann. Keiner soll Angst vor dem anderen haben, auch wenn er anders glaubt und lebt. Keiner soll sich hinter seiner Religion verstecken müssen. Die verschiedenen Religionen haben so vieles gemeinsam und sich so vieles zu sagen. Davon sind diese fünf Jugendlichen überzeugt.
Wir brauchen unsere Religion nicht, um uns von den anderen abzugrenzen. Aber jeder Mensch braucht doch etwas, was sein Herz anrührt und lebendig hält. Religion öffnet uns die Augen für Gott und die Menschen, sagen sie.
Darüber möchten sie gerne auch mit ihren deutschen Freunden ins Gespräch kommen. Aber viele von ihnen interessieren sich nicht für Religion.
Dabei gibt es doch so viel Spannendes und gemeinsames zu entdecken.

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