SWR3 Gedanken

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Hiobs Frau und die Frage nach dem Leid

Hiob kennt jeder. Hiob ist der, dem Gott alles nimmt. Nacheinander treffen die sogenannten „Hiobsbotschaften" ein: Gott nimmt ihm sein Hab und Gut weg, Hiobs Kinder sterben alle miteinander und zu guter letzt befällt Hiob auch noch ein Hautausschlag der übelsten Sorte.
Also, Hiob kennt jeder. Aber wer kennt Hiobs Frau? Ja, ja, Hiob hatte auch eine Frau(Hiob 2,9). Und diese Frau muss das alles zusammen mit Hiob erleiden. Und so kommt Hiobs Frau zu ihrem Mann, als der so entstellt und krank und leidend da sitzt, und fragt ihn: „Willst du wirklich noch weiter festhalten an diesem Gott? Guck dich doch nur mal an! Was Gott dir alles angetan hat!" Hiobs Frau fasst all das zusammen, was man so denkt, wenn einen großes Unglück befällt.
In guten Zeiten mag es ja noch angehen, dass man an einen guten und gütigen Gott glaubt, aber wenn die Kacke am Dampfen ist, dann überfallen einen die Fragen und Zweifel: Warum lässt Gott das zu? Kann es überhaupt einen Gott geben, der das alles zulässt? Der mir alles nimmt: Hab und Gut, Familie und Gesundheit?
Hiob denkt ganz anders als seine Frau. Er nimmt das, was ihm passiert, an. Weil er weiß: Gott ist dennoch nicht fern. Er ist trotz allem bei ihm.
Und so antwortet Hiob seiner Frau: „Du redest ohne nachzudenken. Wir haben Gutes von Gott bekommen, sollten wir nicht auch das Schlechte von ihm annehmen?"

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