Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Sie haben gekämpft wie die Löwen.  Die Jungs von Jogi Löw. Nichts für schwache Nerven, das Fußballspiel gestern Abend.
Sie haben gekämpft wie die Löwen und sie haben gewonnen. Glückwunsch!
Dabei war der Druck schon Tage vorher enorm. Was für eine Blamage für die deutsche Mannschaft und ihren Trainer, wenn sie nicht mal das Achtelfinale erreicht hätten. Weshalb alle nach der Angst vor denen aus Ghana gefragt haben. „Ja, hat Jogi Löw gesagt, schon. Und fügt badisch- symbadisch hinzu: „Die Freude ischt größer als die Angscht."
Respekt!
Ich kenne Leute die haben ein wichtiges Meeting, ein Vorstellungsgespräch, eine Prüfung und können schon Nächte vorher nicht mehr richtig schlafen, kriegen kaum einen Bissen runter und sind kaum noch ansprechbar. Vor lauter Angst. Obwohl keine Million Menschen dabei zuschaut.
„Die Freude ischt größer als die Angscht." Sagt Jogi Löw. Ja, wie geht denn so was? Wenn so viel davon abhängt, ob man gewinnt oder verliert?
„Kämpft den guten Kampf des Glaubens," hat der Apostel Paulus mal geschrieben. Der hat keine Ahnung von Fußball gehabt. Aber in Sachen „Kampf" oder besser „Lebenskampf" war er Profi.
„Kämpft den guten Kampf des Glaubens, ergreift das ewige Leben, zu dem ihr berufen seid." Steht in der Bibel.
Beim Fußball geht's vor allem um den Sieg, um den Erfolg, um den Pokal.
Im Leben, meint Paulus, geht's vor allem darum, sich nicht unterkriegen zu lassen von der Angst. Und deshalb ist der Erfolg zwar schön, aber nicht das Wichtigste.
Das Wichtigste ist: einen guten Kampf zu kämpfen. Und ein guter Kampf ist der Kampf für das, wovon man überzeugt ist und wovon man beseelt ist. Bei einem guten Kampf hat man immer Gott an der Seite.
Kämpft den guten Kampf des Glaubens und ergreift das ewige Leben, wozu ihr berufen seid. So ein Leben hängt nicht am seidenen Faden des Erfolgs. So ein Leben macht Sinn, weil man fair kämpft und sich für das Richtige einsetzt.
Dann kann man im Nachhinein auch bei einer Niederlage sagen: „Die Freude ischt größer als die Angscht."
Das wünsche ich unserer Mannschaft, wenn sie wieder auf dem Platz stehen. Und Ihnen wünsche ich es auch- bei Ihrem nächsten Anpfiff.

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