SWR3 Gedanken

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Sie gibt ihre Hoffnung nicht auf. Remember Phumalu ist 63 Jahre alt. Sie gehört zu den vielen Großmüttern in Südafrika, die ihre Enkelkinder großziehen, weil die Eltern an AIDS gestorben sind. Bis zuletzt hat Remember Phumalu ihre schwerkranke Tochter gepflegt und war gleichzeitig für die kleinen Enkelkinder da. Zum Glück haben die von allem noch nicht viel mitbekommen. Die beiden nennen ihre Großmutter liebevoll Mama, weil sie eine andere Mutter nicht kennen.
Und was hat sie nicht alles durchgestanden. Die Familie war schnell in ihrem Dorf isoliert, weil man Angst vor ihnen hatte. Angst vor der Ansteckung und Angst vor dem Gerede. Dabei hat Remember Phumalu selber Angst. Angst vor dem Tag, an dem ihre Kraft nicht mehr ausreicht, für ihre Enkelkinder da zu sein. Aber ihre Hoffnung gibt sie nicht auf.
Hilfe und Unterstützung bekommt sie dabei von MUSA, einer kleinen Organisation, die sich für die Rechte der alten Menschen in Südafrika engagiert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen Frauen wie Remember Phumalu bei Behördengängen und Arztbesuchen. Eigentlich müssten diese Großeltern ja nach einem arbeitsreichen Leben selber von den Kindern versorgt und gepflegt werden. Aber weil ihre Kinder an Aids gestorben sind, müssen sie sich jetzt um die Enkelkinder kümmern. Auch wenn sie krank sind.
Eines Tages wird man ein wirksames Mittel gegen AIDS finden. Daran glaubt Remember Phumalu. Und das gibt ihr die Kraft, ihre Erfahrungen an die junge Generation weiter zu geben. So trifft sie sich regelmäßig mit Jugendlichen und jungen Eltern aus ihrem Bezirk, um sie über die Gefahren von AIDS aufzuklären. Wenn ihr nicht euren Verstand benutzt, dann werdet ihr sterben wie meine eigene Tochter, sagt sie und fügt hinzu: Ich habe das Gefühl, dass ich vor allem die Mädchen erreiche. Bei den Jungs bin ich mir nicht so sicher.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=8470
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